Ist mein Angehöriger dement?
10 Frühwarnsignale einer Demenz
Sonntagmorgen 11.00 Uhr, das Telefon klingelte und am anderen Ende war meine Schwiegermutter, die mich fragte: „Sag mal, wie panierst Du denn Schnitzel?“ Ich war irritiert und verstand die Frage nicht. Als sie mir sagte, dass sie es vergessen hatte, war ich geschockt, denn meine Schwiegermutter war eine exzellente Köchin und bisher hatte ich eher die Fragen gestellt, wie das eine oder andere zu kochen sei. War das der Beginn einer Demenz?
Vergesslichkeit ist zunächst keine Frage des Alters, wir alle vergessen hin und wieder etwas. Sie alleine deutet auch nicht auf eine beginnende Demenz hin. Sie kann aber eines von 10 Frühwarnsignalen einer Demenz sein.
Gedächtnisverlust
Hier geht es nicht um eine normale Vergesslichkeit, wie wir sie alle haben. Hier geht es um eine ausgeprägte Form der Vergesslichkeit, die sich besonders auf das gerade erlebte bezieht, auf das so genannte Kurzzeitgedächtnis. Auffällig ist, dass das Langzeitgedächtnis immer ausgeprägter wird. An Dinge, die in langer Vergangenheit liegen, kann sich der Betroffene sehr gut erinnern.
Motorische Funktionen nehmen ab
Die Koordination der motorischen Fähigkeiten lässt merklich nach. So ist z. B. das Aufstehen aus dem Sessel mit höchster Konzentration auf dieses Vorhaben verbunden. Es ist zeitgleich kein Gedanke an die weiteren Schritte möglich, die für das Aufsuchen der Toilette nötig wären, das kann erst geschehen, wenn der Betroffene sicher steht. Die Unfähigkeit der Koordination führt zwangsläufig dazu, dass alltägliche Dinge wie die Durchführung der Körperhygiene und Haushaltstätigkeiten nicht mehr selbständig durchgeführt werden können.
Verlust der Orientierungsfähigkeit
Der Weg zum Supermarkt, zum Hausarzt oder Freunden und Verwandten wird vergessen, obwohl er in der Vergangenheit regelmäßig zurückgelegt wurde.
Verhaltensänderungen
Es ist eine auffällige Wesensveränderung zu bemerken. Menschen die vorher immer ruhig, sachlich und besonnen waren, neigen jetzt zu Aggressivität. Sie sind schnell gereizt und erregbar und neigen dazu, sich auch in der Öffentlichkeit unangemessen zu verhalten.
Paranoia
Die Betroffenen haben eine verzerrte Wahrnehmung der Dinge und sind deshalb sehr misstrauisch. Ausgelöst wird dieses Phänomen meist durch das Gefühl des Kontrollverlustes. In den Phasen, in denen eine realistische Wahrnehmung erfolgt, erscheint das Verhalten der Betroffenen vollkommen normal.
Fehlende Organisation
Sollte der Betroffene plötzlich nicht mehr in der Lage sein, Dinge und Abläufe zu planen und zu organisieren, wie zum Beispiel der wöchentliche Einkauf, der „Kochplan“ für den kommenden Tag oder sollte er Dinge, die immer am gleichen Platz lagen, nicht mehr finden, so können das Frühwarnzeichen für eine beginnende Demenz sein.
Aufgeregtes Verhalten
Die Angst Betroffener, die Kontrolle über sich und das eigene Leben zu verlieren, und die Hilflosigkeit, es nicht kommunizieren zu können, führt häufig dazu, dass sie sehr aufgeregt reagieren.
Halluzinationen
Das Hören und Sehen von Dingen, die nicht existieren, führen bei den Betroffenen häufig dazu, dass sie Angehörigen, Freunden und besonders Pflegenden böse Absichten unterstellen.
Sexuelle Handlungen
Demenzkranke neigen nicht selten dazu, sich in aller Öffentlichkeit auszuziehen, andere anzufassen oder anzügliche Bemerkungen abzugeben.
Geistige Fähigkeiten nehmen ab
Die Fähigkeiten, logisch zu denken, Problemstellungen zu verstehen und Lösungen zu finden, zu Lernen, zu Lesen und zu Kommunizieren, können sich bei Betroffenen drastisch verschlechtern.
Sollten Sie bei einem Ihnen nahestehenden Menschen diese Anzeichen entdecken, so gehen Sie zeitnah zu einem Arzt. Denn nur ein Facharzt kann durch diverse Tests und Untersuchungen eine genaue Diagnose stellen und ggf. durch gezielte Therapie eine Verzögerung der Krankheitsverlauf herbeiführen.
Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne: 0 27 76-80 30