Ärzte
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Als medizinisch-fachlichem Leiter seiner Station obliegen dem jeweiligen Stationsarzt richtungsweisende, koordinierende Aufgaben innerhalb des therapeutischen Teams. Bereits bei Patientenaufnahme muss er dieser Verantwortung bei der Einstufung in geriatrische oder nicht-geriatrische Patienten gerecht werden.Bei Erhebung der geriatrischen Anamnese werden neben Vor- und Begleiterkrankungen, Medikamentenunverträglichkeiten etc. insbesondere auch Informationen über Alltagsfähigkeiten und Mobilitätsgrad des Patienten vor dem Akutereignis gesammelt. Diese Angaben sind wichtige Indikatoren bei der Gesamtbeurteilung des Patienten und der Definierung des möglichen Behandlungszieles. Hier ist auch die Kenntnis häuslicher Verhältnisse (vorhandene Pflegepersonen, Wohnraumverhältnisse, bereits genutzte und vorhandene Hilfsmittel usw.) von Bedeutung und findet bei den Vorbereitungen auf die Entlassung Berücksichtigung. In Gesprächen mit den Angehörigen können diese Informationen vertieft werden.
Die klinisch-körperliche Untersuchung legt neben den üblichen internistischen Untersuchungen besonderes Gewicht auf die Feststellung von seelischen, geistigen, motorischen und muskulär-statischen Funktionsdefiziten. Während der stationären Therapie wird der Behandlungsplan wöchentlich (bei interkurrent auftretenden Besonderheiten zeitnah) im Rahmen der Teambesprechungen aktualisiert.
Wie bereits erwähnt stellt das “geriatrische Assessment” im Rahmen des Behandlungsprozesses das zentrale Instrument dar, da es die Einbeziehung auch der anderen an der Behandlung und Betreuung des Patienten beteiligten Disziplinen im Krankenhaus ermöglicht. Mit der Durchführung spezieller Tests werden vorhandene Frührehabilitationspotenziale der Patienten in ihrer graduellen Ausprägung sichtbar gemacht. Dabei geht es vor allem um “geriatrische Syndrome” wie Desorientiertheit, Gangunsicherheit, Inkontinenzen und Stürze.
Nach erfolgter Aufnahmeuntersuchung ist es Aufgabe des Arztes, die medikamentöse Therapie festzulegen und die Indikation für die weitere therapiebegleitende Diagnostik zu stellen.